Kinesiologisches Taping bei der Plantarfasziitis
Die Basis für alle körperlichen Bewegungen bildet der Fuß. Beim Laufen ist die Aufgabe des Fußes, die Stoßkraft des Körpergewichts einerseits abzufangen und anderseits in Bewegung umzuwandeln. Eine häufig auftretende Überlastung beim Laufen ist die Plantarfasziitis. Viele Läufer sind von diesem Syndrom betroffen. Ebenso ist die Plantarfasziitis die häufigste Ursache für das Auftreten chronischer Fersenschmerzen (Calcaneodynie).
Die Plantarfaszie befindet sich in einem bindegewebeartigen Strang, der an der Ferseninnenseite liegt und sich von dort aus zur Fußsohle und zum vorderen Ballen zieht. Ihre Aufgabe besteht in der Erhaltung der Längswölbung des Fußes und in der Verhinderung des Absinkens des Fußgewölbes.
Unter einer Plantarfasziitis wird eine Entzündung der Sehnenplatte der Fußsohle verstanden, welche meist als Folge einer starken Überbeanspruchung auftritt. Die Entzündung tritt häufig am Ansatz der Sehnenplatte des Fersenbeins auf. Mit einer Plantarfasziitis treten Schmerzen im Fersenbereich auf, die sich vermehrt bei Belastung und Druck bemerkbar machen.
Symptome einer Plantarfasziitis
Zu Beginn einer Plantarfasziitis sind die Symptome kaum zu bemerken. Im Zeitverlauf verschlimmern sich die Symptome. Anfangs zeigen sich die Beschwerden bloß unter Belastung, wobei diese später auch in Ruhephasen auftreten. Die Schmerzen können dazu führen, dass der betroffene Patient gehunfähig wird. Fersenschmerzen sind ein Anzeichen für das Vorliegen einer Plantarfasziitis, wenn der Schmerz kurz nach dem Aufstehen auftritt und bei Bewegung wieder verschwindet. Zu Beginn einer Sporteinheit verspüren Patienten mit einer Plantarfasziitis unter Belastung Schmerzen, welche sich nach dem Aufwärmen reduzieren. Zum Ende des Trainings treten die Symptome allerdings wieder auf. Insbesondere Sprinten und Springen verstärken den Schmerz.
Ursachen einer Plantarfasziitis
Überbeanspruchung der Plantarfaszie ist eine der Hauptursachen für das Auftreten einer Plantarfasziitis. Die Entzündung entsteht meist beim Sport. Vor allem Personen, die vermehrt Laufen und Springen besitzen ein erhöhtes Risiko an einer Plantarfasziitis zu erkranken. Von allen Sportlern der Laufdisziplinen sind ca. zehn Prozent von einer Plantarfasziitis betroffen. Es gibt einige Faktoren, welche die Auftretenswahrscheinlichkeit einer Entzündung der Sehnenplatte der Fußsohle (Plantarfasziitis) erhöhen. Dazu gehören beispielsweise:
- Risikosportarten (z.B. Joggen auf Asphalt)
- Verletzungen
- Übergewicht/Adipositas
- Langes Stehen (z.B. Arbeitnehmer in der Gastronomie oder im Einzelhandel)
- Arbeiten oder Sport auf hartem Untergrund
- Gering ausgebildete Fußmuskulatur
- Fehlstellungen des Fußes (z.B. Plattfuß oder Senkfuß)
- Falsche Schuhe (keine Möglichkeit einer Regeneration)
- Schleimbeutelentzündungen (Bursitiden) im Bereich des Plantarfaszienansatzes
- Alter und Geschlecht
Personen im mittleren Alter sind häufiger von einer Plantarfasziitis betroffen. Ebenso sind Frauen im Vergleich zu Männern häufiger davon betroffen. Ein erhöhtes Risiko besitzen Personen, welche häufig zu Fuß unterwegs sind. Übergewicht beziehungsweise Adipositas steht im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungsbildern. Bei dem Auftreten einer Plantarfasziitis ist dies auchder Fall.
Sportler, die Laufdisziplinen verfolgen, sind häufig von einer Plantarfasziitis betroffen. Ebenfalls können Athleten unter einer Plantarfasziitis leiden, wobei in dieser Gruppe vermehrt Überlastungsverletzungen wie Stressfrakturen vorzufinden sind. Wie erwähnt kann das Arbeiten auf hartem Untergrund ebenso das Auftreten begünstigen. Personen, welche auf hartem Untergrund (Platzsportarten) Sport ausüben, besitzen ein erhöhtes Risiko an einer Plantarfasziitis zu erkranken als beispielsweise Fußballer, die auf weichem Untergrund trainieren.
Therapie/Behandlung einer Plantarfasziitis
Zu Beginn sollte die Beurteilung des Schweregrades der Entzündung von einem Orthopäden erfolgen. In Abhängigkeit der Schwere der Entzündung wird eine Therapiemethode vom Arzt ausgewählt. Zur gezielten Diagnosestellung orientiert sich der Arzt oder die Ärztin an bestimmten Fragen. Dabei wird erfragt, ob die Schmerzen unter der Sohle auch ohne Belastungen vorhanden sind oder ob aktuell Fußverletzungen vorliegen. Darüber hinaus ist relevant, bei welcher Gelegenheit die Schmerzen auftreten, in welche Richtung die Schmerzen strahlen und zu welchem Zeitpunkt die Schmerzen stärker sind.
Zur Reduktion der Entzündung und der Schmerzen sollten die sportlichen Bewegungsabläufe entlastet und angepasst werden. Trainingsmethoden sollten bei Bedarf geändert werden. Das Schonen der Füße kann eine erste Behandlungsmaßnahme sein. Außerdem können die Füße mit Fußbädern, Fußmassagen, einer Faszienrolle oder einem Faszienball verwöhnt werden. Diese Maßnahmen sollen den betroffenen Fuß beziehungsweise die Füße entlasten und die Durchblutung fördern. Dehnübungen, entzündungshemmende Tabletten und Ruhe können zur Behandlung genutzt werden.
Physiotherapie
Physiotherapeutische Übungen können ebenso einen positiven Einfluss auf die Schmerzlinderung nehmen. Bestimmte Massagen wie Querfriktionsmassagen am Sehnenansatz können zu Beginn zwar etwas unangenehm sein, aber dafür eine Schmerzlinderung erzeugen.
Medikamente
Als medikamentöser Therapieansatz eignen sich die Verwendung von nicht-steroidalen Antirheumatika sowie die Injektion mit Kortison. Bei der Injektionstherapie sollen sich bis zu 70% der Schmerzen reduzieren. Es sollte auf eine wiederholte Injektion weitestgehend verzichtet werden, da der Stoffwechsel des Sehnengewebes gehemmt wird. Damit steigt die Gefahr von Rissen an, was vermieden werden sollte.
Dehnübungen
Dehnübungen übernehmen eine wichtige Funktion für die Fußsohlen- und Wadenmuskeln bei der konservativen Behandlung der Plantarfasziitis. Es konnte in einer Studie gezeigt werden, dass sich die Symptome bei 72 Prozent der Patienten durch Dehnübungen verbessert haben. Sie können Ihren Fuß dehnen, indem Sie diesen über eine eisgekühlte oder noch besser mit Eis gefüllte Flasche abrollen. Für eine weitere Dehnübung benötigen Sie ein Handtuch. Dieses wickeln Sie um den Vorfuß und ziehen dieses in Richtung Ihres Kopfes. Durch die passive Beugung Ihres Fußes wird Ihr Fuß gedehnt. Es empfiehlt sich, die Dehnübungen dreimal täglich à 10 Minuten wiederholt durchzuführen.
Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)
Die extrakorporale Stoßwellentherapie arbeitet mit Ultraschallstoßwellen, die über die Haut in die verletzte Region geleitet werden. In der Schmerzreduktion und der physikalischen Therapie konnte diese Behandlungsmethode gute Ergebnisse erzielen, sodass Sie vermehrt an Bedeutung und Beliebtheit gewinnt. Allerdings ist diese Methode äußerst kostspielig. Daher findet sie vorerst Verwendung bei Patienten, bei denen konservative Maßnahmen nicht zu Erfolgen führten, sowie bei chronisch erkrankten Patienten
Schuheinlagen
Das Tragen von richtigen Schuheinlagen kann sich positiv auswirken. Es sollten Schuheinlagen getragen werden, die das zur Körpermitte gerichtete Längsgewölbe abstützen und aufrichtet sowie zu einer Entlastung der Faszien beitragen. Treten Schmerzen in den Morgenstunden auf, können Nachtlagerungsschienen in Streckstellung des oberen Sprunggelenks genutzt werden.
Röntgenentzündungsbestrahlung
Eine weitere Behandlungsmethode, welche bei einer Plantarfasziitis angewendet werden kann, ist die sogenannte Röntgenentzündungsbestrahlung. Diese wird angewendet, wenn die konservativen Behandlungen keine wesentliche Verbesserung der Plantarfasziitis bewirkt haben. Bei etwa 66,66 Prozent der behandelten Patienten erfolgt eine Schmerzfreiheit. Obwohl die Wahrscheinlichkeit auf eine Schmerzfreiheit nach der Röntgenentzündungsbestrahlung vielversprechend ist, sollte bedacht werden, dass die Strahlenbelastung weniger positiv für die Gesundheit ist.
Operative Behandlung
Eine operative Behandlung erfolgt dann, wenn nach sechs Monaten keine Verbesserung des Erkrankungsbildes und der Symptome, mittels der konservativen Maßnahmen, erreicht werden konnte. In diesen Fällen kann eine Operation erfolgen. Meist können Patienten mit konservativen Therapien gut behandelt werden. Bloß fünf Prozent aller Patienten, die unter einer Plantarfasziitis leiden, müssen operiert werden.
Kinesiologisches Taping
Zur Behandlung einer Plantarfasziitis können kinesiologische Tapes (wie z. B das SL StarTape®) genutzt werden. Die Tape-Streifen sollten nicht als alleinige Behandlungsmaßnahme angewendet werden, sondern in Kombination mit anderen Therapien.
Kinesiologisches Taping bei Schmerzen der Plantarfaszie
Im Zuge einer Behandlung der Plantarfasziitis kann das kinesiologische Taping seine Anwendung finden. Mithilfe der kinesiologischen Tapes kann die Durchblutung gefördert werden und die Reizung der Sehne reduziert werden. Kinesiologische Tapes können als ergänzende Behandlung hinzugezogen werden, um die Schmerzen einer Plantarfasziitis zu lindern.
Die Anwendung kinesiologischer Tapes kann als eine angenehme und unterstützende Therapiemethode angesehen werden. Die Tapes können zu einer Entspannung des Fußes beitragen und dabei unterstützen die Entzündung zu verringern.
Kinesiologie Tapes sind hochelastische und hautfreundliche Klebestreifen. Kommt es im Zuge der Anwendung zu Hautirritationen oder Ähnlichem, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Flexibilität der Tapes passt sich an die Alltagsbewegungen an. Ebenso können die Tapes beim Schwimmen oder Baden ohne Probleme getragen werden.
Die Tapes können bei Verletzungen oder Entzündungen von Gelenken, Bändern oder Muskeln eingesetzt werden. Sie werden genutzt, um eine Stabilisierung herbei zu führen, die Durchblutung zu fördern, die Schmerzen zu lindern und gleichzeitig die Beweglichkeit nicht einzuschränken. Die Hauptaufgabe der Kinesio-Tapes ist es den Heilungsprozess zu unterstützen und die Selbstheilungskräfte im Körper zu aktivieren.
Obwohl bislang noch keine wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit bestätigt werden konnte, gibt es einige Physiotherapeuten und Ärzte, welche die Tapes verwenden und auf ihre Wirkung schwören.
Besonders bei Sportverletzungen findet das Kinesiologie Tape vermehrt seine Anwendung. Dabei wird es als unterstützende Komponente zur Schonung hinzugezogen. Häufig werden Gelenke wie das Sprung-, Ellenbogen oder Kniegelenk nach Verletzungen mit Taping behandelt. Ebenfalls kann das Tape bei Rückenschmerzen und Verspannungen verwendet werden.